Zeitschaltuhr - einmal anders
Ausgangspunkt der folgenden Idee war das Problem der Vergeßlichkeit:
Wie oft ist ein Akku überladen worden, der Kaffeewärmer
wärmte den ganzen Urlaub lang längst verdunsteten Kaffee, die
Gartenpumpe setzte Nachbars Keller unter Wasser, und und und...
Abhilfe würde eine Art elektrischer Kurzzeitwecker schaffen.
So etwas habe ich bis jetzt aber nur einmal gesehen . Da
konnte man die Laufzeit (bis zu zwei Stunden, ähnlich wie bei
einer Mikrowelle) einstellen, nach Ablauf der Zeit schaltete sich der
Verbraucher ab.
Das Teil war recht teuer und wie gesagt, ich habe es nur ein einziges mal gesehen, dann nie wieder.
Jeder von Euch kennt die mechanischen Zeitschaltuhren, die es für sehr wenig Geld im Baumarkt zu kaufen gibt.
Könnte man so etwas nicht nutzen? Man kann da wohl eine Laufzeit
in Vielfachen einer halben Stunde einstellen, aber am nächsten Tag
wird wieder eingeschaltet. Was der verbleibenden Kaffeemenge nicht
guttut.
Betrachten wir uns das Innenleben einer solchen Schaltuhr:
Ein Synchronmotor, angeschlossen an die beiden Steckerstifte, läuft ständig und zeigt die aktuelle Uhrzeit.
An dem umlaufenden Schaltkranz kann man Nocken aktivieren, die einen
mechanischen Schalter betätigen und damit den Verbraucher zur
jeweiligen Zeit ein- und ausschalten.
Für eine begrenze Laufzeit könnte man die Uhr auf 00:00
Uhr stellen, entsprechend viele Nocken aktivieren und starten. Nach
Ablauf der gewünschten Zeit wird der Verbraucher ausgeschaltet.
Dummerweise läuft der Motor aber weiter, damit beginnt am nächsten Tag das Spiel von Neuem.
Man muß also, um unser Problem zu lösen, den Motor mit
ausschalten. Dann bleibt die Uhr nach Ablauf der Zeit einfach stehen -
fertig.
Sieht man sich das Schaltbild an, so ist es ganz einfach:
Den folgenden Umbau darf natürlich nur der vornehmen, der über eine entsprechende fachliche Ausbildung verfügt.
Der Motor wird, statt permanent am Netz zu liegen, an den Verbraucher angeschlossen.
Dazu
wird das Gehäuse vorsichtig geöffnet. Je nach Aufbau der
Schaltuhr wird das Bild etwas variieren, im Prinzip aber sollte man die
Strippen wiederfinden. Hier ist es die rote Leitung, die vorher an dem
Schalter angeschlossen war und nun auf die Verbraucherseite (direkt auf
die Buchse) gelötet wird.
Der Schalter verfügt über eine Sprungcharakteristik, das
heißt, er ist entweder offen oder geschlossen. Das ist wichtig,
da der Motor sofort nach Unterbrechen der Stromversorgung stehen
bleibt, der nötige Kontaktabstand für ein sicheres
Ausschalten dann nur durch die Sprungfedermechanik des Schalters
gewährleistet wird.
Mit etwas Fummelei baut man dann das Ganze wieder zusammen und beschriftet
die Uhr nun neu (! wichtig, da man ja von außen die neue Funktion
nicht sehen kann).
Ich habe es so gemacht, daß ich alle Nocken bis auf den um 00:30
Uhr eingeschaltet habe und stelle die Laufzeit nach kurzer Rechnung
(Uhrzeit = 24:00 - Laufzeit) vermittels Stellen der Uhr am Einstellkranz ein.
Meinen ersten Akku habe ich bereits schonend 15 Stunden mit 50mA geladen.
Ach ja, eine nette Anwendung am Rande:
Schaltet man diese Uhr in einem versiegelbaren Glaskasten vor des
Filius PC und läßt ihn immer an der Steckdosenleiste ein und
ausschalten, so kann man bequem die wöchentliche PC-Zeit
limitieren...
Viel Spaß beim Basteln.
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